Freitag, 4. Dezember 2015

Der gläserne Mensch

Tja, leider wurde jetzt wirklich der erste Schritt gesetzt um das Bargeld abzuschaffen.

Ab Jänner 2016 dürfen die Gehälter im Baugewerbe nur mehr an ein Bankkonto überwiesen und nicht mehr bar ausbezahlt werden. Das bedeutet jeder der Anspruch auf ein Bankkonto hat und im Baugewerbe arbeitet, muss auch ein Bankkonto beantragen, damit er seinen Lohn bekommt.

Gehört hat man ja schon öfter davon, dass die EU das Bargeld abschaffen will. Aber ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell kommen würde. Ein Leben ohne Bargeld, auch wenn ich oft meine Bankomatkarte verwende, das will ich nicht.

Als Begründung wird von der EU angegeben, dass die Rohstoffpreise zur Herstellung der Münzen drastisch gestiegen seien und die Herausgabe und Verteilung ein Minusgeschäft sei. Bei der Abschaffung der Geldscheine lautet die Erklärung, dass diese vorwiegend zur Schwarzarbeit und Geldwäsche verwendet werden würden, zumindest für den 500-Euro-Schein. Es mag zwar sein, dass in vielen Ländern der Gebrauch von Bargeld schrumpft, aber es ganz abschaffen?

Das ist ein Schritt mehr in Richtung gläserner Mensch, jederzeit überwachbar und kontrollierbar.
Und ja, auch wenn mir eine Freundin oft vorwirft, dass ich sowieso überwachbar sei, vor allem da meist das GPS an meinem Handy an ist, aber ich will nicht komplett überwachbar sein. Die offizielle Antwort der EU ist natürlich, dass dadurch Diebstahl erschwert werden soll (als ob niemand Bankomatkarten stehlen würde) und die Schwarzarbeit verhindert werden soll.

In einem Interview mit dem SPIEGEL behauptete der Wirtschaftsweise Peter Bofinger, dass Bargeld schlichtweg überflüssig und überholt sei und forderte dessen Abschaffung.

Wer das Bargeld abschaffen möchte, hebt ferner nicht nur die essentielle Wertaufbewahrungsfunktion von Geld auf, sondern entzieht mündigen Bürgern auch deren finanzielle Autonomie und ebnet den Weg zu einem allseits befürchteten Überwachsungsszenario: Künftig würde man bei allen finanziellen Transaktionen digitale Spuren hinterlassen – egal ob beim Brötchenkauf am Sonntagmorgen oder beim Bier in der Stammkneipe. Die Anonymität und „geprägte Freiheit“ des Bargeldes wären passé und würden einem total durchleuchteten und allzeit überwachten Geldverkehr weichen.

Kann sich der Bürger wirklich nicht dagegen wehren? Kann der Staat beziehungsweise die EU uns wirklich das Zahlungsmittel Bargeld einfach so entziehen?  Haben wir als Bürger wirklich kein Wahlrecht ob wir bar oder mit Karte bezahlen wollen?


Dabei gilt doch oder galt bisher doch immer: Nur Bares ist Wahres!

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