Samstag, 30. August 2014

Friendly food???

Hmm, das hatte ich noch nie gehört "Friendly food" eine neue Kampagne von "Vier Pfoten".
Aber was ist denn nun "Friendly food" und wofür steht denn nun der Name?

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht essen wir ohnehin zuviel Fleisch, was natürlich unserer Gesundheit schadet. Allerdings steigert dieser übermäßige Fleischkonsum auch die Nachfrage nach Fleisch und wenn möglich ganz billig natürlich. Diese Nachfrage führt wiederum zu Intensivtierhaltungen. Durch diese Intensivtierhaltung entstehen negative ökologische Folgewirkungen.

Somit hat es sich "Vier Pfoten" mit dieser Kampagne das Ziel gestekt, eine Änderung der traditionellen Ernährungsgewohnheiten in Richtung fleischreduzierter Kost mit vermehrten Genuss pflazlicher Nahrung in unser Bewusstsein zu rufen. Mit dieser Initiative soll auch das Angebot von vegetarischer Kost in der Gastronomie gefördert werden, allerdings soll der Fleischkonsum keineswegs diskriminiert werden. Es soll nur eine ausgewogene, gesunde Ernährung wieder etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt werden.

Ich denke, da sollten wir uns alle mal an der Nase nehmen und kontrollieren wie oft wir eigentlich innerhalb einer Woche Fleisch konsumieren. Ich hab erst kürzlich in einem Buch über gesundes Essverhalten gelesen, dass das Fleisch bei einer Mahlzeit eher die Nebenrolle spielen sollte. Leider trifft das heutzutage nicht mehr zu. Wenn man sich was bestellt oder auch zu Hause selbst kocht, ist der Anteil an Fleisch vom Gericht wohl eher der größte und der Salat und die anderen Beilagen spielen nur eine Nebenrolle. Aber eigentlich sollte das Fleisch die Beilage sein. Der Sonntagsbraten, früher noch etwas besonderes, ist heute längst zur Gewohnheit geworden, genauso wie der Besuch am Kebab-Stand auf dem Heimweg.

Laut Österreichischem Ernährungsbericht von 2008 ist der Fleischkonsum über die letzten Jahre relativ konstant geblieben. 2006 wurden pro Person und Jahr 65,5 kg Fleisch verzehrt, die sich auf 40,1 kg Schweinefleisch, 12,2 kg Rind- und Kalbfleisch, 11,1 kg Geflügel und 2,2 kg andere Fleischsorten aufteilten. "Bei einer angenommenen Fleischportionsgröße von 125 g bedeutet das, es kam etwa zweimal pro Woche Rindfleisch auf den Tisch, etwa sechsmal pro Woche Schweinefleisch und etwa ein- bis zweimal pro Woche Geflügel. Die Ernährungsempfehlung von 1 bis 2 Fleischportionen pro Woche wurde bei weitem überschritten." (aus Österreichischer Ernährungsbericht 2008).

Natürlich hat dieser überhöhte Fleischkonsum auch negative Folgen, wie etwa ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Glucoseintoleranz und Dyslipidämien, welche das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. 43 % aller Todesfälle im Jahr 2010 gingen wiederum auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück.

Natürlich will die Kampagne aber auch die Konditionen, unter welchen die Tiere gehalten werden, verbessern. Denn Nutztiere haben meist nichts zu lachen, selbst in Österreich nicht. Von 100 Schnitzeln ist nur eines aus einer Bioproduktion und das Tier konnte sich somit frei bewegen.

Ich finde, die "Friendly food" Kampagne ist eine wirklich gelungener Versuch uns ins Leben zu rufen, wieviel Fleisch wir eigentlich essen und unter welchen Umständen die Tiere heranwachsen. 

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